Wenn die Muskeln weinen

oder MiH im Boxtraining.

Gestern Abend schlug die Stunde der Wahrheit: MiH ging freiwillig in's Boxtraining zu den Jungs von der Box Academy Bern. Dieser Schritt sollte Folgen haben...doch der Reihe nach...!

Eine grosse Klappe hat MiH gerne, insbesondere in der Gruppe und vorallem ggü. dem schwachen Geschlecht. In vorliegendem Fall praktiziert das schwache Geschlecht diesen Faustkampfsport seit einigen Jahren...mit Spass, manchmal auch mit leichten Blessuren und im schlimmsten Fall mit einer möglichen Erblindung durch Netzhautablösung. Ja, zuviel auf die Fresse kriegen kann auf Dauer auch blind machen (nicht nur zahnlos). Aber für MiH sind diese Fakten belangloses Zeug und noch lange kein Grund schlapp zu machen...ganz im Gegenteil: Immer schön die Klappe aufreissen, möglichst laut und lange! Bis man knietief in der eigenen Scheisse steht und alleine nicht mehr rauskommt, so sieht's aus. Nach einigen Terminkonflikten wurde MiH vom schwachen Geschlecht für das erste Probetraining angemeldet - und er erschien pünktlich und voller Motivation...aber ohne eigenen Getränkevorrat...#kopfschüttel#

Vorwort: Boxer sind Maschinen in einem menschlichen Körper. Unter deren thermoplastischer Haut aus widerstandsfestem Polyethylen steckt eine Titanlegierung, die jeder aus den bekannten Terminator-Movies kennt. Und wer diese Filme gesehen hat weiss auch, dass nicht Muskeln, Bänder und Sehnen das gesamte Erscheinungsbild zusammenhalten, sondern hydraulische Pressen und karbonverstärkte Drähte. Das beste und edelste Teil schlummert jedoch im Innern: Es ist kein lächerlicher Muskel namens Herz, sondern ein kleiner Uranreaktor, der die Pumpe 7x 24 Std. ohne jeglichen Leistungsabfall am laufen hält. MiH hat gestern wieder gaaaaaaaaanz viel gelernt und ist sichtlich beeindruckt #staun#...Technik ist eben eine feine Sache!

Kapitel 1 - "Aufwärmen": MiH dachte bereits nach 10 Minuten an das freiwillige Ausscheiden aus dem Leben...doch die Jungs pushten weiter und verschärften die Übungen im Minutentakt...herzlich Willkommen im Boot Camp Bern! Blitzgedanke: Auf der Stelle zu sterben wäre ein ehrenvoller Abgang...aber auf der Uhr standen noch weitere 80 Trainingsminuten...#stöhn#. Bodycheck nach 30 Minuten "lockerem" Aufwärmen: Übersäuerung der gesamten Arsch- und Beinmuskulatur. So muss sich ein Querschnittsgelähmter fühlen...gaaaaanz üble Sache!

Kapitel 2 - "Bauch- und Rückentraining:": MiH wusste gar nicht, dass seine Schweissdrüsen selbst die Niagara-Fälle in den Schatten stellen können - ist aber Tatsache! Das Nike-Shirt war von oben bis unten komplett durchgenässt...eine 10-köpfige Familie aus Bangladesh hätte eine Woche genug zu trinken gehabt. Bodycheck nach weiteren 15 Minuten: Gefühlte 856 Muskelfaserrisse im Bauch- und Rückenbereich...gaaaaanz üble Sache!

Kapitel 3 - "Parcour-/Zirkeltraining": Die Trainer dachten sich 10 tolle und spassmachende Parcourposten für ein lustiges Zirkeltraining aus. MiH wusste bis gestern Abend nicht, welche Schmerzen bei körperlicher Belastung entstehen können. Bodycheck nach weiteren 30 Minuten: Die Schultergelenke von MiH müssen beidseitig ersetzt werden, am besten durch Titan-/Karbonlegierungen. Das Gewicht von kleinen Medizinbällen und Mini-Hanteln ist eine optische Täuschung par Excellence! Was mit 2 kg und leichten Übungen anfängt, endet nach 2 Minuten Zirkeltraining mit gefühlten 1'000'000 Tonnen, die erbarmungslos an den Bändern reissen...gaaaaanz üble Sache!

Kapitel 4 - "Stretching": Erholung auf wackeligen Beinen...#ächz#

Kapitel 5 - "Duschen": Seit wann pumpen die Jungs von Niveau 100 kg Shampoo in eine handelsübliche Flasche? Und wieso schafft es MiH nicht mehr, seinen Körper oberhalb der Gürtellinie zu waschen? T-Shirt anziehen - Schwerarbeit! Hose zuknöpfen - für was? Schuhe binden - geht auch ohne! Trainingstasche hochheben - vielleicht morgen! Treppen laufen - ein Ding der Unmöglichkeit!

Kapitel 6 - "10er Abonnement abschliessen": MiH kam sich vor wie ein Kind, das seinen Namen zum allersten Mal überhaupt auf ein Blatt Papier schreibt...die Angaben sahen aus wie Hieroglyphen. Trainingsfazit: MiH ist ein schlaffer Sack, der zu viel nichts tut!!!