Freitag, 10. August 2012

Kurz notiert

Auf dem Sprung,... nach Verona,... verlängertes Wochenende,... oben ohne,... Cabrio sei Dank,... Wetter perfekt,... +/- 30 °C,... passt!

Gespannt auf die Spuren von Romeo und Julia,... romantisches Relais,... Arena di Verona,... Giardini Giusti,... Piazza Arsenale (sensationelle Aussicht)... und vieles mehr...!

Vorfreude auf ein lukulisches Nachtessen (Dank einem Tipp des ehrenwerten Herr MiM!),... weltbeste Gelati bei der Ponte Pietra,... Besuch tausender Schuhläden in der Innenstadtdes Marktes auf der Piazzala Olimpia,... ein Glas Wein in der Vinothek "Osteria del Bugiardo", etc.

Und wenn nicht alles schief läuft, werde ich nebenbei ein paar Wünsche erfüllen,... Stichworte "Turandot", "Sternschnuppen" (Perseiden-Strom sei Dank) und..., na ja,... schauen wir mal,... soll ja ein ganz romantisches Nest sein...!

In diesem Sinne: A presto... und wünschen Sie sich etwas...!

Man in Helvetica

Donnerstag, 9. August 2012

Sabbatabend...

... oder ein geselliger Anlass zum festlichen Essen.

In Haifa hatte ich die Gelegenheit, an einem Sabbatabend teilzunehmen und obwohl ich nur etwa 0,1 % der sehr lautstark geführten Unterhaltungen (Italiener, Spanier und Portugiesen wirken dagegen wie taubstumme Humanoiden), verstanden habe, war es ein sehr eindrückliches Erlebnis.

Im Judentum ist der Sabbat der offizielle Ruhetag und orthodoxe Juden verrichten an diesem Tag keinerlei (keinerlei!!!) Tätigkeiten, die einen Zustand verändern... und das ist eigentlich alles! Verrückte Kerle,... aber sehr kreativ. Eingekauft und gekocht wird vor dem Sabbatabend, TV und Licht werden vor Eintritt der Dunkelheit eingeschaltet... und ganz wichtig, das Auto bleibt den ganzen Tag stehen (es kann sein, dass einem in gewissen Stadtgebieten Steine an die Karre geworfen werden, weil man einen Zustand verändert!). In den Hotels gibt es sogar extra Sabbatlifte, die so programmiert sind, dass sie in jeder Etage halten, damit man nicht den Knopf drücken muss. Feine Sache,... aber man ist in einem 20-stöckigen Gebäude gefühlte 400 Stunden unterwegs!

Etwas liberalere Juden sind wesentlich flexibler und befolgen die Vorschriften nicht ganz so streng,... was irgendwie mehr Lebensqualität bedeutet. Und ich hatte das grosse Glück, in einer solchen Runde einen fantastischen Sabbatabend zu verbringen.



Im Gegensatz zu unseren Breitengraden wird der Ruhetag wirklich zelebriert, d.h. man verbringt den Sabbatabend im Kreis von Familie und Freunden,... füllt die Hütte eigentlich bis unter die Decke mit seinen liebsten Menschen; Partystimmung ist garantiert. Zu den Vorbereitungen gehören das Aufräumen und Reinigen der Wohnung und das Zubereiten eines mehrgängigen Menüs. Vor Einbruch der Dunkelheit zündet traditionell die Frau des Hauses die Sabbatkerzen an und spricht den Segensspruch. Ganz wichtig: Die Kerzen dürfen danach bis zum Eintritt der Dunkelheit am Samstag nicht berührt werden. Der Tisch wird festlich gedeckt und vor dem Platz des Familienoberhauptes befinden sich zwei von einem Tuch bedeckte Sabbatbrote sowie ein Kelch mit süssem Rotwein. Nach dem Friedensgruss (Schalom) und dem Segen folgt das Tischgebet (gerne aus singend) und dann stürzen sich alle über das üppige Buffet und aus der Küche werden im Minutentakt grosse Platten mit Fleisch, Fisch, Gemüse, etc. angeschafft. Alleine an diesem Abend habe ich mehr Kalorien verputzt, als dies Michael Phelps und Bradley Wiggins während ihren Sportwettkämpfen tun. Und so habe ich mich danach auch gefühlt. Pappsatt und gefühlte 9 Monate schwerer!

Mittwoch, 8. August 2012

Uri Buri...

... oder kulinarischer Gaumenschmaus in Akko!

Sollten Sie sich per Zufall in Israel aufhalten und irgendwo an der Nordostküste rumgurken, MÜSSEN Sie bei Uri Buri einen Stop einplanen, Sie werden begeistert sein!

In einem nicht spektakulär aussehenden Gebäude direkt am Mittelmeer kocht Uri Jeremias – genannt Buri, die Meeräsche - niemand geringerer als der beste Fischkoch Israels (manche halten ihn sogar für den besten des östlichen Mittelmeerraumes). Seine Bio-Produkte bezieht Uri aus eigenem Anbau auf dem Land und in Cesarea betreibt er ein zweites Restaurant, das Helena, in dem auch Fleisch serviert wird. Der Typ ist urchig, sieht aus wie Nikolaus, und seine Crew ist der Hammer,... wahre Künstler und echte Gastgeber! Als Autodidakt denkt Uri nicht wie ein klassischer Küchenchef und hat seinen ganz eigenen Kochstil entwickelt. Getrieben von Neugier und Experimentierfreude finden in seiner Küche Aromen aus der ganzen Welt ein Zuhause. Dabei braucht kein Gericht länger als sieben Minuten Zubereitungszeit – das ist Gesetz in Uris Küche.



Nach einer Sightseeing-Tour in Akko hatten wir ein kleines Hüngerchen und entschieden uns spontan bei Uri Buri reinzuschauen. Wir hatten Glück, denn normalerweise muss man in dem bumsvollen Restaurant einen Tisch reservieren,... lange im Voraus! Man gewährte uns jedoch 45 Minuten an einem netten Zweitertisch, erkundigte sich nach unseren Vorlieben, No-Go's und allfälligen Allergien, um uns Minuten später das futtertechnische Paradies zu servieren. Kinners,... wir sind beinahe aus den Latschen gekippt. "In der Küche muss Jungfrau Maria stehen!", dachten wir uns, als wir unsere Geschmacksknospen mit frischen Austern, Kaviarhäppchen, mariniertem Lachs mit Wasabisorbet, Junger Petersfisch auf einem Randenbett und Coquille St. Jacques in einer Weissweinsahne-Sauce verwöhnten.

Hätten wir doch nur etwas mehr Zeit gehabt... es war traumhaft!!!

Dienstag, 7. August 2012

Yerushalayim,...

... oder für die Israelis der "Ort des Friedens", für die Araber "die Heilige", für mich "der pure Wahnsinn"! Nirgendwo kann man die drei monotheistischen Weltreligionen (Christentum, Islam und Judentum) so nah wie in Jerusalem erleben. Viele Sehenswürdigkeiten (Klagemauer, Via Dolorosa, Felsendom und Al-Aqsa-Moschee, etc.) liegen dicht beeinander in der ummauerten Altstadt.





Jerusalem ist nicht immer entspannt (die Ultraorthodoxen und Araber sind zeitweise etwas eigenwillige Gesellen), aber absolut spannend und sehenswert. Durch eines der sieben mächtigen Stadttore gelangt man schnell in ein Gassengewirr mit tausenden Marktständen und Cafés. Dank kleinen Strassenschildern findet man sich gut zurecht und erreicht alle Sehenswürdigkeiten ohne grossen Aufwand. Insider-Tipps: Nehmen Sie sich für den Streifzug durch die Altstadt viel Zeit, beachten Sie religiöse und kulturelle Gepflogenheiten (insbesondere bei der Klagemauer und dem Felsendom), packen Sie Pass, Kopfbedeckung und lange Hosen ein und (er)tragen Sie einige Umgangsformen sowie Sicherheitskontrollen mit Fassung. A) ist man als "Ungläubiger" schnell ein Mensch der 2. Klasse und B) dient vieles der eigenen Sicherheit.

Mizpe Ramon...

... oder das Paradies auf Erden, welches man nicht unbedingt mitten in der Negev (Die Trockene) erwartet, eine von Gebirgen, Schluchten und Wadis durchzogene Sand- und Steinwüste. Aber genau so ist es!





Am Rand des Kraters (Makhtesh) liegt das wundervolle Beresheet Hotel, welches einen atemberaubenden Blick bietet und volle Erholung garantiert. Insider-Tipps: Gönnen Sie sich eine Crater-View Villa, um die Landschaft und die Ruhe der Wüste voll geniessen zu können. Die Villa bietet jeglichen Komfort, einen eigenen Süsswasser-Pool und mit etwas Glück auch Besuch von wilden Steinböcken direkt auf der Terrasse. Im Hauptgebäude lässt es sich stilvoll speisen und das Glas Champagner trinkt man am schönsten unter freiem Sternenhimmel in einer der gemütlichen Lounges. Und Langschläfer können sich das Frühstück ohne Aufpreis direkt aufs Zimmer liefern lassen.

Montag, 6. August 2012

Yam Ha Melah...

... oder das Tote Meer (eigentlich ein abflussloser See) war unsere erste Station in Israel und natürlich ein absolutes "Must-see". Die Verlockung, in diesem salzhaltigen Wasser (der Salzgehalt liegt im Schnitt bei 28 %; das Mittelmeer hat 3,8 %) zu baden hat schon seinen Reiz, wobei eine Wassertemperatur von ca. 35 °C bei einer Aussentemperatur von 45 °C nur eine geringfügige Erfrischung ist. Insider-Tipps: Um die heilende Wirkung des mineralreichen Wassers vollumfänglich zu geniessen, sollten Sie ein bis zwei Tage vor dem Bad auf jegliche Körperrasur verzichten. Es macht einfach keinen Spass, da sich selbst kleinste Verletzungen wie Schürfungen oder Hautrisse wie Verbrennungen 2. Grades anfühlen. Vergessen Sie einmal erlernte Schwimmstile wie Crawl oder Brustschwimmen: Es geht nicht, der Auftrieb ist zu stark. Machen Sie es wie die Hunde, das geht prima und ohne Anstrengung. Alle anderen Anstrengungen oder... na ja,... wie soll ich sagen,... ehm,... körperliche Betätigungen,... ganz egal ob am Tag oder in der Nacht und ganz egal ob mit oder ohne Kleider sollten Sie ebenfalls vergessen! Es brennt... und zwar überall! Ach ja,... und für eine Augenspühlung eignet sich das Wasser auch nicht, es fühlt sich an wie Pfefferspray. Und wenn wir schon dabei sein,... die Plörre schmeckt widerlich, ist aber nach dem zweiten oder dritten Schluck bestimmt eines der effektivsten Brechmittel.



Die Anfahrt zum Toten Meer, das 422 m unter dem Meeresspiegel liegt und damit der tiefste frei zugängliche Punkt der Erde ist, führt quer durchs Land vorbei an vom Wind geschliffenen Bergen und ist sehr eindrucksvoll. Irgendwann fährt man immer tiefer und erkennt im Osten die sich spiegelnde Wasserfläche des Toten Meeres und am Horizont das Nachbarland Jordanien. Man ist überrascht und überwältigt, wenn man an einem Aussichtspunkt das klimatisierte Auto verlässt, um sich umzuschauen und ein paar Fotos zu schiessen. Es ist atemberaubend schön und atemberaubend warm! Halten Sie sich einen Föhn (auf Stufe 3) neben das Gesicht, dann wissen Sie in etwa, was ich meine!

Was für ein Land!

Ich bin zurück aus Israel und absolut begeistert! Ich durfte schon zahlreiche Länder und Kulturen entdecken, habe aber noch nie ein Land mit derart vielen Facetten gesehen: Zum Beispiel Jerusalem, die Stadt der drei monotheistischen Weltregligionen, Tel Aviv als irdisches Kontrastprogramm, die karge Schönheit der Negev-Wüste, das Tote Meer als tiefster, öffentlich zugänglicher Punkt der Erde oder Haifa, die grösste Hafenstadt am Fusse des Mount Carmel.



Viele Namen und Orte waren mir aus der Geschichte der Bibel bekannt (obwohl ich diese noch nicht gelesen habe!) und genau das ist das Faszinierende an diesem erst 64-jährigen Land. Man ist plötzlich mittendrin und wandelt auf den Spuren von 3'000 Jahren Geschichte und ist doch immer in der Moderne. Dieser Kontrast, diese Vielseitigkeit war einfach spannend... und bestimmt nicht das letzte Mal!