Montag, 24. Oktober 2011

Quattro Mori (Sardinien)

Was kann man über "Sardinien im Oktober" schreiben? Man könnte schreiben, dass es schön und warm war. Oder teilweise tot und enttäuschend. Man könnte aber auch schreiben, dass jeder Urlaub das ist, was man daraus macht. Und der Urlaub war ganz einfach toll!


Quattro Mori - die sardische Fahne

Kommen wir zu den harten Fakten: Sardinien ist gross,... grösser als erwartet. Und kurvig,... extrem kurvig. Die Insel hat eine unglaublich schöne Landschaft und bietet sehr viel Abwechslung. Von malerischen Buchten über verschlafene Städtchen und schroffen Küstenstreifen bis hin zu grünen Wäldern und kargen Steppen. All das hat seinen Charme, seine Geschichte und seinen Reiz. Positiv aufgefallen sind auch die Sarden selbst, welche trotz sprachlichen Barrieren immer gastfreundlich und zuvorkommend waren. Ganz speziell in Erinnerung bleiben zum Beispiel die alte Nonna am Käsestand, welche uns mit glänzenden Augen jeden Käse zu versuchen gab, der junge Barkeeper, der ohne mit der Wimper zu zucken zwei Prosecco-Gläser für das Sunset-Happening auslieh, der grauhaarige Küchenchef, der uns seine Zeit schenkte und interessante Sachen erzählte oder die junge Bedienung, welche einfach so ihren Personalausweis für den nächsten Kippenautomat mitgab. Das sind Begegnungen, die Spass machen.

Negativ aufgefallen sind die vielen Rentner (überwiegend aus Deutschland), welche die Insel im Herbst belagern und blockieren. Ich bin dafür, dass man Rentner, die sich wie narkotisierte Faultiere verhalten, zum Eigenschutz wegsperrt. Es kann und darf nicht sein, dass jede kleinste Aufregung oder Abweichung von festgefahrenen Mustern zu einem drohenden Herzinfarkt führt. Das macht Angst, denn wer will schon ein Menschenleben auf dem Gewissen haben, wenn er sich an einen Tisch setzt, der scheinbar dem Rentner gehört.

Leider war auch das Hotel eher enttäuschend. Das Zimmer war sauber und zwecksmässig, da gab es nichts zu meckern. Unzumutbar war jedoch das kulinarische Angebot aus der 4-Sterne Küche: Minimalistisch, fad, lieblos! Ob es nur ein einmaliger Ausrutscher war, kann und will ich nicht beurteilen. Nach dem "Testessen" wurden die lokalen Restaurants und Trattorien berücksichtigt, welche mit frischen Lebensmitteln und viel Hingabe wunderbare Gerichte zauberten.

Fazit: Sardinien im Herbst ist ein Urlaubsziel für Ruhesuchende und solche, die nochmals einen schönen Spätsommer erleben wollen.

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