Donnerstag, 8. März 2012

Brauchen Frauen einen Weltfrauentag?

Heute Morgen habe ich mir die Sendung Kontext (DRS 2) angehört, in welcher die Lebensgeschichte von Mariam Abu Rakeek portraitiert wurde. Mariam ist eine Beduinenfrau aus der israelischen Wüstenregion Negev und beschloss nach ihrem Marketing-Studium nicht zu heiraten, was in ihrer Stammesgesellschaft eigentlich unmöglich ist. Doch Mariam wollte weiter in ihrer traditionellen Umwelt leben und hat sich mit ihrem eigenen Unternehmen selbständig gemacht. Unter dem Label "Desert Daughter" vertreibt sie heute erfolgreich Bio-Kosmetik und ist dadurch eine feste Stütze der Gesellschaft geworden. Eine wahrlich beeindruckende Frau mit einer tollen Lebensgeschichte.

Bei solchen Geschichten frage ich mich, ob Mariam den heutigen "Weltfrauentag" braucht. Merkt sie davon was? Hat Sie davon einen Mehrwert oder Vorteile? Erleichtert es ihr das Leben? Oder geht ihr dieses "Emanzipations- und Rebellions-Getue" am Arsch vorbei? Ich glaube ja, denn trotz Familie, Gesellschaft, Glaube und Tradition - die für sie alle einen anderen Weg vorgesehen haben - ist sie ihren eigenen Weg gegangen und hat das Beste aus der Situation gemacht. Mit Erfolg!

Ich finde solche Frauen braucht die Welt,... davon können sich viele EmanzenFrauen eine Scheibe abschneiden. Männer übrigens auch!

Und zum Schluss noch ein paar Aussagen, die bei mir hängengeblieben sind:
"Wir alle werden in etwas hineingeboren, dessen Wert wir gar nicht schätzen."

"In der Beduinengesellschaft müssen Frauen innerhalb ihres Stammes heiraten, Männer können sich auch ausserhalb eine Frau suchen."

"Ich hätte dem muslimischen Recht folgen und einen Ehepartner ausserhalb wählen können, aber damit wären meine Eltern nicht einverstanden gewesen."

"Seit dem Frauen Schulen besuchen, auf Universitäten gehen und Abschlüsse machen, sind sie Mitte Zwanzig und damit eigentlich schon zu alt zum Heiraten. Traditionell heiraten Frauen hier zwischen 18 und 21, später haben Frauen Probleme, einen Mann zu finden. Sie können noch Zweitfrau werden oder einen sehr viel älteren Mann nehmen oder eben gar nicht heiraten."

14 Kommentare:

  1. Ich brauch ihn nicht... und diese Frau hat wirklich Bewunderung verdient!

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    1. Absolut, diese Frau hat wirklich eine bewundernswerte Geschichte. Auch wenn es ein Einzelfall ist zeigt es deutlich auf, auf welch' hohem Niveau hier z.T. gejammert wird.

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  2. Brauchen Frauen einen Weltfrauentag? Nein!

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  3. Ich möchte gerne auf dem Chefsessel sitzen, weil ich gut bin, nicht weil ich die Quotenfrau bin. Oder ich möchte das gar nicht, weil ich bei meiner Familie sein will. Aber dann ist das MEINE Entscheidung (und mein Mann kann genau diese Frage auch für sich selbst beantworten, oder man beantwortet sie zusammen). Ich brauche keine /in-Endung, finde sie nervig und fühle mich beim Wort "Studenten" durchaus angesprochen. Ich möchte GLEICH behandelt werden, nicht BESONDERS, weil ich eine Frau bin. Ich will das gleiche Gehalt wie ein Mann in der gleichen Position. Aber ich will mir diese Position erarbeiten.
    Und ich glaube, so geht es vielen. Und das ist auch der Grund, warum viele Frauen den Tag heute eher sinnlos finden. (Obwohl das Argument Kuchen natürlich schon sehr stark ist.)

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    1. Genau das ist es! Führung ist keine Frage der Ausbildung, der Zeit, des Alters, des Geschlechts, des Geldes oder der Herkunft - sondern des Charakters, der Einstellung, der eigenen inneren Ruhe, Stärke und dem Respekt zu den Mitarbeiter/innen.

      Und da liegt es auf der Hand, dass für gleiche Arbeit auch gleicher Lohn ein Muss ist!

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  4. Ja, ich finde, wir brauchen einen Weltfrauentag und ich finde es auch nicht sinnlos. Natürlich bringt es direkt erstmal nichts, so wie alle "Gedenktage" nichts bringen und eher symbolisch zu verstehen sind. Es geht darum, ein Signal zu setzen und darüber nachzudenken, wo man sich als Gesellschaft befindet, was das Thema angeht. In erster Linie gibt es sehr viele Länder, in denen von Gleichberechtigung nur geträumt werden kann. Und leider ist es nun mal auch so, dass Frauen und Männer auch in der westlichen Welt faktisch nicht die gleichen Chancen haben, auch wenn institutionell Gleichberechtigung gefördert wird. Und ich denke nicht, dass die Chancen auf den Chefsessel zu kommen bei gleicher Qualifikation auch gleich groß sind, selbst wenn man nicht davon ausgeht, dass mehr Männer als Frauen Karriere machen wollen (was ich persönlich nicht glaube). Sicherlich nicht alle Chefs sind Chef weil sie gut sind, da gibt es Netzwerke und Seilschaften usw., die eine große Rolle bei der Beförderung spielen. "Wirkliche Gleichberechtigung ist erst erreicht, wenn es auch mittelmäßige Frauen in Führungspositionen gibt" -- dieses Zitat habe ich mal von einem weiblichen Vorstandsmitglied einer Bank gehört und ich finde das trifft es...

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    1. Gleichberechtigung hat m.E. viel mit der eigenen Einstellung und dem eigenen Verhalten zu tun, ganz nach dem Motto "Wie man in den Wald ruft, so kommt es zurück". Bei vielen Emanzen (entschuldigen Sie diesen Ausdruck) vermisse ich dies. Die sind primär stark im laut ausrufen, aber sobald das Verhalten gefragt/gefordert ist, bleibt nichts als ein kleiner Krümmel übrig. Solche Emanzen machen die Stellung der Frauen kaputt.

      Es mag noch lange nicht alles gut sein, aber wir sind auch nicht mehr in den 70er Jahren, als die Gleichberechtigung wirklich nicht mehr oder weniger inexistent war bzw. in den Kinderschuhen steckte.

      Ich glaube wir sind auf einem guten Weg. Frauen haben uns Männer in Sachen Aus- und Weiterbildung längst überholt und sind auch in den Chefsesseln immer mehr vertreten. Aber es gibt noch viel tun, insbesondere für den erwerbstätigen, weiblichen Mittelstand.

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  5. Mütter brauchen keinen Muttertag und Frauen keinen Frauentag. Mit diesen Emanzen kann ich gar nichts anfangen. Ich bin froh, dass das Frauenwahlrecht erkämpft wurde und auch sonst Frauen in unserer Gesellschaft schon sehr gleichberechtigt sind - ach hört doch auf zu schreien da draußen. Ich finde dieses Gehabe Mann gegen Frau katastrophal, weil ich nämlich nicht gegen jemanden kämpfen sondern mit jemandem etwas voran bringen will. Männer sind Männer mit Stärken und Schwächen und Frauen sind Frauen mit Stärken und Schwächen. Manche davon sind sogar geschlechtsspezifisch. Nutzen wir sie gemeinsam - und zwar jeden Tag.

    Die Emanzipationsbewegung hatte ihre Berechtigung und ihre Zeit. Aber heute hier und jetzt sind ganz andere Probleme mit ganz anderen Mitteln zu lösen. Emanzen, inzwischen nervt ihr nur noch.

    Grüße! N., die jedwede Gleichmacherei verabscheut.

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    1. Interessant, wie hier die Meinungen auseinandergehen. Ich finde auch, dass solche Symboltage für die Katz' sind, da wir alle gleich viel wert sind!

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  6. Weltfrauentag, Weltmännertag, Weltkindertag. Bei allen diesen Tagen stellt sich die Frage: Brauchen wir das? Braucht man das eine mehr als das andere?

    Warum soll man so einen Tag nicht nutzen, um sich ein kleines bisschen die Unterschiede im Guten um im Schlechten bewusst zu machen.

    Man kann darüber lächeln. Aber, wenn ich einmal im Jahr zum Arbeitsbeginn eine Rose bekomme mit dem Signal. Du bist eine Frau, Du bist etwas wert und Du bist gut so wie Du bist (auch und vor allem in dieser Männergesellschaft), dann freue ich mich an dem "Geschenk" und der dahinter stehenden Symbolik. D.h. nicht, dass ich Vorteile möchte. Ich möchte auch keine Quotenfrau sein, aber ich möchte auch nicht für das gleiche Ansehen, für die gleiche Position oder das gleiche Gehalt umso härter arbeiten müssen.

    Und ansonsten kann ich mich sehr gut ijaja anschließen. Da ist das Thema für meinen Geschmack auf den Punkt gebracht.

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    1. "Braucht man das eine mehr als das andere?" -> Bestimmt nicht!

      Wir sollten uns auch nicht Zeit nehmen, die Unterschiede bewusst zu machen, wir müssen sie beseitigen,... jedenfalls dort, wo sie angebracht und notwendig sind! So einfach ist das.

      Gleiche Voraussetzungen und gleicher Lohn für alle ist die logische Konsequenz!

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  7. An dem Punkt der Notwendigkeit einer Beseitigung sind wir doch gar nicht auseinander. Aber um das tun zu können, muss man sich doch der Unterschiede bewusst sein .. und wo das vielleicht noch nicht der Fall ist bewusst werden.

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  8. Kurzer Nachtrag noch: In Deutschland ist im Mittelstand der Anteil weiblicher Führungskräfte mit ca. 20% deutlich höher als bei den DAX-Unternehmen mit ca. 3%.

    Gläserne Decken sollte es zwar nicht geben, wenn es sich um das eigene Unternehmen handelt, aber auch hier kann festgehalten werden, dass Unternehmerinnen (branchenunabhängig) im Durchschnitt kleinere Unternehmen mit geringeren Wachstumsraten besitzen, was vermutlich damit zu tun hat, dass Frauen andere Lebens- und Unternehmensziele haben als Männer.

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