Mittwoch, 25. April 2012

"King of Chaos"...

... so würde ich meinen Chef beschreiben, wenn mich jemand fragt. Optional würden auch Begriffe wie "King of Post-It" oder "King of plastic folders" passen. Seine Arbeitsmethodik macht mir Angst. Seine Art Aufgaben zu delegieren auch. Und seine Art zu kommunizieren sowieso.

Mein Chef hinterlässt zur Zeit einen verwirrten Eindruck. Vielleicht merkt er, dass die Blütezeit seines Lebens vorbei ist und es langsam auf die letzte Reise geht,... die letzte Reise, bevor die Flügel montiert werden. Muss schlimm sein... und ich frage mich manchmal, ob man(n) sich im Alter freut oder eher irritiert ist, wenn sich in den frühen Morgenstunden (noch) eine morgendliche Erektion bemerkbar macht. Ich weiss es nicht... genauso wenig, ob die Inkontinenz bereits seinen Schlafrythmus beeinflusst. Er wirkt ganz einfach zerstreut und der zunehmende Haarausfall trägt bestimmt auch dazu bei, dass seine Falten immer tiefer werden.

Ja,... er tut mir leid! Klar, er hat viel um die Ohren und kann schlecht nein sagen, aber er muss ja auch nicht überall seine Finger im Spiel haben! Leute befähigen, Aufgaben delegieren und Vertrauen schenken wären ein guter Anfang. Aber nein, er produziert lieber ein Chaos und verliert langsam aber sicher den Überblick... der Rest den Verstand!

Erfreulich ist, dass er nach einer verbalen Auseinandersetzung seine Arbeitsmethodik kritisch hinterfragt hat und Besserung gelobt. Leider zweifle ich an seiner Taktik, denn er hat sich heute Morgen mit Post-It (in verschiedenen Grössen), Plastikmappen (in verschiedenen Farben) und zusätzlichen Ablagefächern eingedeckt. Damit will er seinen Arbeitstisch, der aussieht, als wäre eine Splittergranate in einem Misthaufen explodiert, neu organisieren. "Übersicht hat erste Priorität", meinte er heute Morgen mit einem verkrampften Lächeln auf den Stockzähnen.

Mir wird bei der Vorstellung, dass dieser Misthaufen in Plastikmappen unter Post-It Zetteln verschwindet, schlecht. Ganz einfach schlecht!

7 Kommentare:

  1. Es scheint, als wäre da die Zeit im Anflug, sich als Chef Gedanken über das Aufhören machen zu müssen.... Das Problem ist jedoch meistens das, dass viele dieser Chefs glauben, ohne sie würde nichts laufen ---- Meistens bremsen sie aber mehr, als sie vorantreiben.
    Ich kanns mir aber irgendwie vorstellen, dass es schwer sein muss, irgendwann den Hut nehmen zu müssen, und sich in die meist so und so schon lange überfällige Pension zu verabschieden.
    Das ist für diese Person sicher auch nicht gerade leicht ...........

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    1. Ja,... diese Gedanken wären ein richtiger Ansatz in die richtige Richtung. Ich verstehe aber auch, dass Loslassen, Abgeben und kleiner Treten für viele schwer ist.

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  2. ;-) kopf hoch, herr mih! bin ja wirklich gespannt, ob der post-it-terror wirkung zeigt...

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  3. Vielleicht verschwindet der Chef ja bald unter den Post- It- Zetteln?!

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  4. so einen gibts bei uns im büro auch...

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