Mittwoch, 17. Januar 2018

Der Schrei

Es war kurz vor Mitternacht, als uns ein Schrei aus der Einschlafphase riss.
Der Schrei ging durch Mark und Bein, war extrem laut und voller Angst.
Es war der Schrei unseres Sohnes!

Wir schracken auf, schauten uns an und standen fünf Sekunden später am Babybett.
Was war passiert?!?

Trotz gedämpften Licht konnten wir sehen, dass seine Augen angsterfüllt waren.
Dicke Tränen kullerten seine Wangen runter, die Lippen zitterten bei jedem Schrei.
Was war passiert?!?

Levi schaute uns an und wurde immer lauter.
Zureden – Fehlanzeige!
Schnuller – Fehlanzeige!
Plüschelefant – Fehlanzeige!
Streicheln – Fehlanzeige!
In den Arm nehmen – schlimmer!
Sanftes hin und her wiegen – viel schlimmer!
Aus dem Zimmer gehen – noch viel schlimmer!

Nach 10 Minuten war der Spuk vorbei.
Levi schlief tief und fest, als wäre nichts gewesen.
Wir waren ratlos, verwirrt und verunsichert, an Schlaf war kaum zu denken.

Kinderärzte nennen dieses Phänomen Pavor nocturnus (Nachtschreck).
Er kann wenige Stunden nach dem Einschlafen des Kindes auftreten.
Mit herzzerreissendem Aufschreien, verwirrtem Blick, unbändigen Bewegungen,
Herzrasen, Schweissausbruch und resistent gegen jegliche Beruhigungsversuche.

Kinder, die einen Nachtschreck erleben, verharren zwischen zwei Schlafphasen.
Der Körper ist wach, das Bewusstsein noch nicht.
Vorbeugen kann man dem Nachtschreck nur bedingt.
Regelmässiger Schlafrhythmus, wenig Aufregung vor dem Einschlafen und ein kühles Schlafzimmer sollen helfen.

Willkommen im Leben!


2 Kommentare:

  1. Na super... und das mal drei -.-

    Danke auch...

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  2. Es geht vorbei, haben wir auch alles erlebt. Anscheinend entwickelt sich das Hirn der kleinen Menschen dabei. Neue Windungen entstehen und es kann mehr verarbeitet werden. Daneben sitzen und mitfühlen...mehr kann man (leider) definitiv nicht tun.

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