Montag, 3. Oktober 2016

Urban. Hunt. 2016.

Letzten Freitag war ich einer von 7‘298 Gejagten in Zürich und offiziell registrierter Mitspieler beim «Urban. Hunt. 2016.».
Zurückgelegte Distanz: 11,1 km, überlebte Zeit: 02:23, Spassfaktor: unendlich


Den Entschluss, am grössten Mixed-Reality-Game der Welt teilzunehmen, fasste ich recht spontan.
Letzten Mittwoch installierte ich die App, am Donnerstag Abend packte ich meine Sportsachen und am Freitag, direkt nach Arbeitsende, machte ich mich auf den Weg in die Innenstadt.
Los ging es um 19.00 Uhr, mit 100 % Akkuleistung und 200 % Motivation.
Ich startete am Bellevue, am süd-östlichen Rand des virtuellen Spielgebietes, und starb 163 Minuten später einsam und verlassen im Foyer des Hotels Renaissance am nord-westlichen Rand des Spielfelds.
"Game over" infolge Verlassen des Spielfeldes, angeschlagener Gesundheit aus einem mächtigen Sturm und verpasster Aktivierung noch verfügbarer Health-Packs.
Dazwischen jeden Checkpoint abgegriffen, in drei Safehouses eingecheckt und geschwitzt wie in der finnischen Sauna.
Es war ein Höllenritt quer durch die ganze Stadt, bewaffnet mit 2 Power-Packs rannte ich über 2 Stunden um mein virtuelles Leben.
Vor Augen immer den Feind (Jäger im Mercedes), Fallen, Naturkatastrophen, Mitspieler, Verkehr, kürzeste Route, verfügbare Gadgets und den eigenen Akkustand.
Ausreichend Akku ist bei diesem genialen Mixed-Reality-Game matchentscheidend, die App säuft infolge permanenter GPS-Lokalisierung wie ein Panzer im Gefechtsmodus.
Urban. Hunt. ist Spass und Anstrengung pur, ich lernte witzige Leute kennen und war überrascht, dass es im realen Leben keine Verletzte (oder sogar Tote!) gab, weil viele jegliche Verkehrsregeln missachteten.
Ganz kritisch war das Spielgebiet in der Langstrasse und bei der Europaallee: lange Strecken, kaum Ausweichmöglichkeiten und viel motorisierter Verkehr.
Etwas übersichtlicher und dunkler, aber nicht weniger gefährlich, wurde es beim Sihlquai. Hier verkleinerten Naturkatastrophen das verfügbare Spielgebiet und erschwerten das Überleben.
Meine letzten Kilometer bei der Hardbrücke waren „Leben am Limit“, die zunehmende Intensität der Geschehnisse verkündete langsam aber sicher das bevorstehende Spielende.

Nächstes Jahr werde ich wieder dabei sein...!



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