Freitag, 14. Februar 2014

Ein Taschen-Taser zum Valentinstag

Dieser Post schlummert seit Ewigkeiten unter den Entwürfen und passt heute wie die Faust auf's Auge. Leider kann ich die Quelle nicht mehr erruieren, aber beim Lesen habe ich noch immer Piipi in den Augen.

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Ein Mann der seiner Liebsten zum Valentinstag einen Taschen-Taser gekauft hat, schrieb daraufhin das Folgende:

Letztes Wochenende ist mir in Larry's Pistolen & Pfandladen etwas aufgefallen, das sofort mein Interesse weckte. Der Anlass war der Valentinstag und ich war auf der Suche nach etwas Besonderem für meine Liebste: Ich stiess auf einen 100.000-Volt Elektrotaser in Taschengrösse. Die Auswirkungen des Taser sollten wohl nur von kurzer Dauer sein und keinerlei langzeitige Folgen hervorrufen, wodurch Julie dann aber genug Zeit hätte sich in Sicherheit zu bringen...?? SO WAS COOLES GIBT'S JA WOHL NICHT! Lange Rede, kurzer Sinn, ich kaufte das Gerät und nahm es mit nach Hause.

Ich legte zwei AAA Batterien in das Gerät und drückte auf den Knopf - NICHTS! Ich war total enttäuscht. Schnell fand ich jedoch heraus dass ein blauer elektrischer Lichtbogen zwischen den Gabeln entstand, wenn ich das Gerät auf eine metallische Oberfläche hielt während ich den Knopf drückte. GEIL!!!! Leider wartet Julie noch immer auf eine Erklärung für die beiden Brandpunkte auf der Vorderseite ihrer Mikrowelle.

Okay, ich war also alleine zu Hause mit diesem neuen Spielzeug und dachte mir dass es ja wohl nicht so schlimm sein kann es waren ja schliesslich nur zwei AAA Batterien, stimmt's? Da sass ich also in meinem Liegesessel, meine Katze Gracie schaute mich aufmerksam an (treue kleine Seele), während ich mir die Bedienungsanleitung durchlas und mir dachte dass ich dieses Gerät definitiv an einem richtigen Zielobjekt aus Fleisch und Blut testen muss. Ich gebe es ja zu, der Gedanke Gracie zu tasern war da (aber nur für den Bruchteil einer Sekunde), aber dann hat die Vernunft natürlich gesiegt. Sie ist so eine liebe Katze. Aber ich musste natürlich sichergehen dass dieses Teil auch hielt was es versprach, schliesslich war ich drauf und dran es meiner Liebsten zur Selbstverteidigung gegen Verbrecher zu geben. Das ist ja wohl richtig so, oder?

So sass ich also da in meinen Shorts und Trägerhemd, Lesebrille vorsichtig auf dem Nasenrücken positioniert, in einer Hand die Bedienungsanleitung, in der anderen den Taser. Laut Bedienungsanleitung sollte ein Stoss von einer Sekunde reichen, um den Gegner zu desorientieren; ein zwei Sekunden Schlag sollte Muskelkrämpfe und Kontrollverlust über den Körper hervorrufen und drei Sekunden sollten dazu führen, dass der Gegner wie ein gestrandeter Wal am Boden liegt und nichts mehr bewegt. Alles über drei Sekunden wäre Batterieverschwendung. Die ganze Zeit habe ich dieses Gerät im Auge dass etwa 12 cm lang ist und einen Umfang von circa 2 cm hat (und dann auch nur zwei winzig kleine AAA Batterien); eigentlich recht niedlich. Ich konnte das einfach nicht glauben. Was dann passierte ist wirklich kaum zu beschreiben, aber ich gebe mein Bestes.

Ich sitze da allein, Gracie schaut mich an, ihren Kopf leicht zur Seite gedreht als wenn sie sagen will "Tu es nicht du Idiot!". Ich komme zu dem Schluss, dass ein Stoss von nur einer Sekunde von so einem winzigen Teil ja wohl nicht grade grosse Schmerzen hervorrufen kann. Ich entscheide mich also mir selbst einen Stromschlag von einer Sekunde zu verpassen. Ich halte die Gabeln an meinen nackten Oberschenkel, drücke den Knopf und... ACH DU HEILIGE... MUTTER DER MASSENVERNICHTUNGSWAFFEN... WAS ZUM...!!!!!!

Ich weiss ganz genau, dass Hulk Hogan in dem Moment durch die Hintertür gekommen ist, mich und meinen Liegesessel hochgehoben hat und uns dann beide mit voller Wucht auf den Teppich geschleudert hat. Und das immer und immer wieder. Ich erinnere mich vage daran in der Fötenstellung aufgewacht zu sein, mit Tränen in den Augen, mein Körper war klatschnass, meine beiden Nippel rauchten, meine Eier waren verschwunden. Mein linker Arm war in einer ziemlich unkonventionellen Stellung unter meinem Körper eingeklemmt und meine Beine kribbelten. Die Katze machte Geräusche die ich noch nie zuvor gehört hatte, sie hatte sich an dem Bilderrahmen über dem Kamin festgekrallt. Damit hatte sie wohl versucht meinem Körper auszuweichen, der sich zuckend quer durchs Wohnzimmer geworfen hat.

Nur zur Anmerkung: Sollten Sie jemals den Zwang verspüren sich selbst zu tasern, sollten Sie das Folgende beachten: Es gibt so etwas wie einen Ein-Sekunden Schlag nicht wenn man sich selbst tasert. Sie werden dieses verdammte Ding nicht loslassen bis es durch das wilde Umherwirbeln am Boden aus Ihrer Hand geschlagen wird! Ein Drei-Sekunden Schlag wäre in diesem Fall noch sehr zurückhaltend.
Etwa eine Minute später (Ich bin mir nicht genau sicher, da Zeit in dem Moment relativ war), sammelte ich meinen Verstand (was noch übrig war), setzte mich auf und begutachtete meine Umgebung.
Meine verbogene Lesebrille lag auf dem Kaminsims. Der Liegesessel war auf den Kopf gedreht und etwa zweieinhalb Meter von seiner eigentlichen Position entfernt. Mein Trizeps, rechter Oberschenkel und beide Nippel zuckten noch immer. Mein Gesicht fühlte sich an, als stände es unter Vollanästhesie und meine Unterlippe wog etwa 88 kg. Anscheinend hatte ich meine Shorts vollgeschissen, aber alles war zu betäubt um sicher zu sein und riechen konnte ich auch nichts mehr. Ich sah noch eine leichte Rauchwolke über meinem Kopf, welche - glaube ich - aus meinen Haaren kam. Ich bin noch immer auf der Suche nach meinen Eiern und habe eine hohe Belohnung ausgesetzt, damit sie sicher wieder nach Hause finden.

P.S.: Meine Liebste kann nicht aufhören über den Vorfall zu lachen, liebt das Geschenk und benutzt es regelmässig, um mir zu drohen.

Donnerstag, 13. Februar 2014

Mittagspause mit Aussicht

Gestern Mittag war ich auf dem Platzspitz, ein Park im Herzen der Stadt direkt hinter dem Hauptbahnhof bzw. Schweizerischen Landesmuseum. Ende der 1980er Jahre war dies der behördlich tolerierte Treffpunkt von Drogensüchtigen aus ganz Mitteleuropa... und ich kann mich noch gut an die erschreckenden Bilder erinnern, die damals in allen Medien zu sehen waren.

{Bild oben: Pavillon im Platzspitz Park Ende der 80er; Bild unten: Pavillon heute}

Ich muss zugeben, dass es ein beklemmendes Gefühl war, an einem Ort zu verweilen, der so viel Leib und Leben zerstört hat. Und während ich die Stimmung auf mich wirken liess, stelle ich mir die Frage, was aus den Menschen von damals geworden ist...!

{Bild oben: Offene Drogenszene Ende der 80er; Bild unten: Heute ein Ort der Ruhe}

Dienstag, 11. Februar 2014

Stein und Wasser - Valser Quarzit

Architektonisch ist die Therme Vals wirklich beeindruckend: Dunkel, mystisch, kubisch und mit klaren Linie umgesetzt. Zentrales Element ist der Valser Quarzit, ein Stein, der in und rund um Vals allgegenwärtig ist. Bereits auf dem Weg durch das Val Lumnezia sieht man ihn an den steilen Hängen links und rechts der engen Strasse, im Dorf selber auf vielen Dächern, an Mauern, Einfängen, Schutzwällen und Brücken. In Bern kleidet er den Bundsplatz, in Zürich den Sechseläutenplatz, aber in Vals hat er die schönste und bekannteste Form.





Das Badeerlebnis selber war während den regulären Öffnungszeiten eher mittelmässig, da m.M.n. zu viele und zu laute Gäste anwesend waren. An einem Ort der Ruhe und Erholung sind schwerhörige Rentner, johlende Gruppen und planschende Nilpferde einfach unpassend,... da bin ich spiessig! Wirklich lohnenswert ist der Besuch in den frühen Morgenstunden (ab 07.00 Uhr), wenn die Therme ausschliesslich den Hotelgästen zur Verfügung steht. Dann kann man die Schönheit und Stille im Blütenbad, Klangzimmer, Innen- oder Aussenbad wirklich geniessen.

Alles in allem ein entspanntes Wochenende mit viel Schlaf, gutem Essen und Zweisamkeit!

Montag, 10. Februar 2014

Kulinarik in Vals, Crossover Menu

Ein echtes Highlight war die Küche (15 Gault-Millau Punkte) im Roten Saal, wo Küchenchef Ulf Bladt mit neuer, frischer und mutiger Küche zu begeistern wusste. Aus den drei Themen Vals Graubünden, Vegetarisch und Crossover konnte man sich sein eigenes 5-Menu aus 15 Gerichten zusammenstellen... zum Beispiel so:

{Tuna | Kaffee | Gewürze | Gurke | Kresse}

{Crèmesuppe | Rüebli | Ingwer | Orange}

{Wirzklösschen | Biorahm | Parmesan | Brotcroûtons}

{Kalbsfilet | Olivenöl | Brokkoli | Mandel | Couscous}

{Pré-Dessert | Tête de Moine | Brioche | Feige}

{Schokolade | Weisses Parfait | Valrhona | Birne}


{Fruchtgeléewürfel | Marzipantropfen | Macarons}

Wellness-Wochenende in Vals GR

Unter dem Decknamen "Mission v3114" hat mich meine Liebste am vergangenen Wochenende nach Vals entführt, ein kleines Dorf im rätoromanischen Val Lumnezia. Vor Ort checkten wir im Hotel Therme ein, zu welcher auch die Therme Vals gehört, die 1996 von Peter Zumthor entworfen und erbaut wurde. Ein beeindruckender Bau aus Valser Quarzit, reduziert auf das Wesentliche und perfekt für maximale Erholung in der Schweizer Bergwelt.

{Berg, Stein, Wasser - Die Therme Vals}

{Reduktion und Sinnlichkeit im Zimmer, Haus Nr. 1 "Provisorien"}

{Täglich frische Pralinen aus der hauseigenen Pâtisserie}

{Kaltgestellter Champagner zur Begrüssung}

{Flora im Zimmer}

{Ausblick aus dem Zimmer auf das "Höreli", 2'369 m.ü.M.}

{Mystische Stimmung an den verschneiten Hängen}

{Blick auf dem Piz Tomül, 2'954 m.ü.M.}

{Kunst aus Eis am Balkon}