Es war kurz vor Mitternacht, als uns ein Schrei aus der
Einschlafphase riss.
Der Schrei ging durch Mark und Bein, war extrem laut und
voller Angst.
Es war der Schrei unseres Sohnes!
Wir schracken auf, schauten uns an und standen fünf Sekunden
später am Babybett.
Was war passiert?!?
Trotz gedämpften Licht konnten wir sehen, dass seine Augen angsterfüllt
waren.
Dicke Tränen kullerten seine Wangen runter, die Lippen
zitterten bei jedem Schrei.
Was war passiert?!?
Levi schaute uns an und wurde immer lauter.
Zureden – Fehlanzeige!
Schnuller – Fehlanzeige!
Plüschelefant – Fehlanzeige!
Streicheln – Fehlanzeige!
In den Arm nehmen – schlimmer!
Sanftes hin und her wiegen – viel schlimmer!
Aus dem Zimmer gehen – noch viel schlimmer!
Nach 10 Minuten war der Spuk vorbei.
Levi schlief tief und fest, als wäre nichts gewesen.
Wir waren ratlos, verwirrt und verunsichert, an Schlaf war kaum zu denken.
Kinderärzte nennen dieses Phänomen Pavor nocturnus (Nachtschreck).
Er kann wenige Stunden nach dem Einschlafen des Kindes
auftreten.
Mit herzzerreissendem Aufschreien, verwirrtem Blick,
unbändigen Bewegungen,
Herzrasen, Schweissausbruch und resistent gegen jegliche
Beruhigungsversuche.
Kinder, die einen Nachtschreck erleben, verharren zwischen
zwei Schlafphasen.
Der Körper ist wach, das Bewusstsein noch nicht.
Vorbeugen kann man dem Nachtschreck nur bedingt.
Regelmässiger Schlafrhythmus, wenig Aufregung vor dem
Einschlafen und ein kühles Schlafzimmer sollen helfen.
Willkommen im Leben!