„Der Bauchumfang gilt als wichtiger Risikofaktor für das Auftreten von Krankheiten.“
Steht so auf meinem aktuellen Fitness-Check Ergebnisblatt.
Weniger als 94 Zentimeter sind gut.
Alles darüber steigert das Risiko, an koronaren Herzkrankheiten zu erkranken.
Und das will ja keiner!
Also ich bestimmt nicht.
Und meine Frau noch viel weniger!
Bei mir wurden exakt 93 Zentimeter gemessen.
Letzte Woche mal,... spät abends,... in nüchternem Zustand (neun Stunden nach der letzten Mahlzeit!) und daher in leicht gereizter Stimmung.
Dreiundneunzig Zentimeter!
Verfluchter Scheissdreck,... noch knapp so im grünen Bereich!
Noch nie war ich koronaren Herzkrankheiten näher.
Einer Bewusstlosigkeit infolge Hypoglykämie übrigens auch nicht.
Ein Blick auf die weiteren Testergebnisse liessen mein Selbstbewusstsein sinken.
Auf ähnlich tiefes Niveau wie den Blutzuckerspiegel.
Leider verbesserte der emotionslose Gesichtsausdruck des Instruktors nichts an meinem Wohlbefinden.
Im Gegenteil, ich wurde misstrauisch und suchte mögliche Antworten.
Auf folgende drei Fragen:
"Wurden die Geräte in diesem Fitnesscenter von offizieller Stelle geprüft bzw. geeicht?!"
(Professionelles Medizinequipment habe ich anders in Erinnerung,... irgendwie grösser,... teurer,... furchteinflössender!)
"Sind die im System hinterlegten Grenzwerte korrekt und geprüft?"
(Magerwahn ist im Q3/2014 doch total out!)
"Wurde am Test etwas manipuliert, um mich zukünftig straffrei zu foltern?
(Bei der Ergebnispräsentation flackerte in seinem Gesicht ein kurzes, triumphales Grinsen auf, welches mir nicht entgangen ist!)
Weitere Ergebnisse des Cardio-Checks:
Weitere Ergebnisse des Body-Checks:
Da mir plausibel erklärt wurde, dass meine körperlichen Defizite nicht auf die vorhandene Infrastruktur oder durchgeführten Tests zurückzuführen sei, können Sie sich vielleicht vorstellen, wie ich aus dem Fitnessstudio geschlichen bin!
Wie ein geprügelter Hund!
OHNE auch nur eine Sekunde trainiert zu haben!
Aber mit einem gewaltigen Riss in der Psyche.
Gefühlt so tief wie der Marianengraben!
Noch im Auto rief ich meine geliebte Frau an und teilte ihr mit, dass sie einen gesunden, aber leicht übergewichtigen Typ mit signifikantem Muskelmassendefizit als Mann hat.
Sie hörte aufmerksam zu und versicherte mir, dass sie mich dennoch liebe!
Sichtlich erleichtert nahm ich diese frohe Botschaft zur Kenntnis und nutzte mein psychisches Hoch, um mich nach allfälligen Soul-Food Bedürfnissen zu erkundigen, bevor ich bei Burger King in den Drive-in fuhr.
Ich mag ja präadipös sein und von ausreichender Bewegung sowie richtigem Training keine Ahnung haben, aber eines weiss ich ganz genau:
Bei leicht gereizter Stimmung und einem psychischen Knacks sind drei Scheiben saftiges Beef mit knusprigem Bacon und Onion Rings in Form eines X-TRA LONG Rodeo BBQ nie falsch, sondern KING!