Freitag, 28. November 2014

kcüRBlick - 72 Stunden Israel

Heute vor einer Woche reiste ich mit meiner Frau nach Israel.
Für mich das 4. Mal,... mit 72 Stunden leider viel zu kurz.
Aber lange genug, um danach eine ganze Woche auf dem Zahnfleisch zu laufen.
Familienfeste in Israel sind etwas anders.
Ganz anders!

Das Schöne ist, dass ich bei jeder Reise ins Heilige Land Neues entdecke.
Neue Traditionen, neue Menschen und neue klimatische Verhältnisse.
Aber auch neue Tücken, Stolperfallen und Fettnäpfchen!
An Abwechslung, Vielfalt und Spannung ist das Heilige Land nicht zu toppen!

Im Landeanflug auf Israel, unten die Küste vor Tel Aviv

Nächtlicher Zimmerblick auf Haifa, der drittgrössten Stadt Israels

Haifa Beach (Bat Galim)

Am Eingang der Bahá’í Gardens in Haifa

Israel ist erst 66,5 Jahre jung,
aber reich an Kultur, Geschichte, Wirtschaft oder Technologie.
Reicher als alle anderen Länder, die ich kenne,
egal ob in Amerika, Nordeuropa oder Asien.

Besonders interessant ist der der Ruhetag 'Sabbat'.
24 Stunden vom Sonnenuntergang am Freitag bis Eintritt der Dunkelheit am folgenden Samstag.
In dieser Zeit soll keine Arbeit verrichtet und kein Zustand verändert werden.
Und dieses Gebot (eines der 10. Gebote!) wird wörtlich genommen.
Das Leben steht still,... „Rien ne va plus“!
Ganz besonders bei orthodoxen Juden,
etwas weniger streng bei reformierten, liberalen und progressiven Juden.
Eine Tradition, die einen reformierten Christen wie mich aber schnell an den Rand der Verzweiflung bringt.
Und gefühlte 10 Kilo schwerer machen.

Verzweiflung deshalb, da alltägliche Dinge für 24 Std. anders funktionieren.
Im Hotel lässt der Sabbat-Modus den Lift automatisch in jeder Etage anhalten.
Egal, ob das Haus 4 oder 40 Stockwerke hat.
Das kann dauern.
In der Stadt sind orthodoxe Gebiete abgesperrt.
Egal, ob die Umfahrung 3 oder 30 Kilometer beträgt.
Das kann dauern.

Schwerer deshalb, da am Sabbat gegessen wird.
Viel gegessen!
Eigentlich 24 Stunden lang,
obwohl es eine körperliche Zustandsveränderung zur Folge hat.

Sabbat Abend im Kreise der Familie

Blöderweise schmeichelt das Essen meinem Gaumen ungemein.
Meinem BMI leider weniger.
Egal ob kalt, warm, mild, scharf, sehr scharf, mega scharf, ultra scharf oder süss!
Das Essen schmeckt richtig lecker.
Israelis sind echte Feinschmecker!

Getrunken wird natürlich auch.
Dummerweise nicht nur Limonana oder Tee!
Von A wie Arrak bis Z wie Zacapa wird alles kredenzt.
Liberale Juden sind trinkfest.
Die Familie meiner Frau ganz besonders!

Besonders spannend sind Familienfeste.
Eine Hochzeit, zum Beispiel.
Mit 300 – 500 Gästen.
Über mehrere Generationen, vom Kleinkind im Kinderwagen bis zum Greis am Gehstock.
Aus allen Verwandschaftsbeziehungen, von den Urgrosseltern bis zur Urgrossnichte 4. Grades.
Mit anderen Worten: Wer nicht auf medizinische Intensivpflege angewiesen ist, ist am Start!

Entsprechend grosszügig sind die Hochzeitslocations.
Richtige Tempel, welche es in Grösse und Ausstattung locker mit einer westeuropäischen Event- oder Sporthalle aufnehmen.
Inklusive Apéro-Foyer, Chuppa, Bühne, Laufsteg, Banketttafel, Bar, Tanzfläche, XXL-Lichtshow, DJ und VJ.
Es ist der nackte Wahnsinn!
Und grossartig!
Wie jedes Mal, wenn ich israelischen Boden betrete.

Eingangsbereich zur Hochzeitslocation

Kalter Fingerfood am Hochzeitsapéro...

Warmer Fingerfood am Hochzeitsapéro...

Bedienter Fingerfood am Hochzeitsapéro...

Die Trauung unter der Chuppa

Der Fest- und Speisesaal

Die Bar - zentraler Treffpunkt für Jung und Alt!

Gedeckte Festtafel mit diversen Beilagen

Vorspeise: Lachsfilet mit zweierlei Ravioli

Zwischengang: Kalbshirn mit pikantem Ratatouille

Hauptgang: BBQ mit Sättigungsbeilagen

Dessertvariationen

Auf dem Parkett...

DJ at work