- Der kurze Schulweg, der in den ersten Jahren noch durchs Oberdorf führte und später ins nähergelegene Schulareal (Luftlinie 400 m)
- Die vielen Stunden draussen zum Spielen (Softball-Tennis, Basketball, Strassenhockey, Verstecken im Maisfeld, Cowboy & Indianer, Drachenfliegen, Bumerang, etc.) mit den Nachbarskindern (Pascal, Patrick, Thomas, Roland, Marianne, Rebekka, Raffael, Martin, Res, Manfred, etc.)
- Die kalten Tage im Winter, wenn vor dem Haus Iglus, Schneemänner oder Eiskanäle für den Bob gebaut wurden, heftige Schneeballschlachten stattfanden oder wir auf dem Hügel bei der Kirche stundenlang Schlitten gefahren sind
- Die vielen Dummheiten (Böller in Briefkästen, Hundehaufen vor Türen, brennende Abfallcontainer, Eier an Hauswänden, etc.), die man in der näheren Umgebung angestellt hat und später lückenlos gestehen musste, da Mum infolge aufmerksamen Nachbarn stets bestens informiert war
- Die langen Abende im Sommer, wenn Dad mit den Nachbarn den Grill anwarf und bis spät in die Nacht gequatscht wurde
- Die verhasste Gartenarbeit, aber auch Erinnerungen an blühende Sträucher und Blumenbeete
- Die Mithilfe bei der nicht immer geliebten Heimarbeit
- Das grosse Eisenbahnzimmer meines Vaters
- Die zahlreichen Stunden des Lernens im eigenen Kinderzimmer, aber auch x Stunden am Amiga 500 (Barbarian!), XXL-Dominobahnen durch die ganze Wohnung oder Lego-Technik vom Feinsten.
- Starschnitte aus der BRAVO, laute Musik (Modern Talking, Hitparade, Rondò Veneziano, Queen) und Hörspiele (TKKG, Die Drei ???) ab Kassette
- Jass- und Spielabende auf der Terrasse
- Neue Nachbarn (Zeugen Jehovas) mit biblischen Namen, besonderem Kleiderstil, anderen Ansichten, fehlenden Festtagen und eigenen Ritualen
- Miss Lewis, die exotische Schönheit aus Barbados
- Die ersten Begegnungen und Berührungen mit dem weiblichen Geschlecht,... aus doof wurde interessant, schön, spannend und geil
- Die tollen Geburtstags-, Weihnachts- und Silvesterfeste im engsten Familien- und Freundeskreis
- Bange Stunden der Unsicherheit bei Krankheit, Unfall und Krankenhausaufenthalten
- Tage des Terrors und Ärger mit dem eigenen Bruder
- Tiefste Trauer, Verzweiflung und Perspektivlosigkeit nach dem plötzlichen Tod des Vaters
- Stärke, Unterstützung, Kraft und bedingungslose Liebe der Mutter in schweren Zeiten
- Erste Wohngemeinschaft mit dem Bruder
- Alkohol- und Marihuana-Eskapaden von Menschen, die ich nicht mochte
- Verabschiedungen und Loslassen von Familie und Freunden
- Erste eigene Wohnung und echter Rückzugsort
- Zahlreiche Stunden für Prüfungen und Studium
- Sport und Naherholung im Dorf und angrenzenden Waldstück
- Das Suchen, Finden und Gehen des eigenen Weges
Dienstag, 9. Januar 2018
Reise in die Vergangenheit
Am 16. Dezember 2017 war ich, nach langer, langer Zeit, wieder einmal in der "alten" Heimat. Dort, wo ich meine eigenen Kindheits- und Jugendjahre (1982 - 2004) verbracht und zahlreiche Dinge erlebt, angestellt und verarbeitet habe.
Irgendwie verrückt, die Vergangenheit war sofort präsent, auch wenn sich vor Ort vieles verändert hat und eigentlich kein Stein mehr auf dem anderen steht. Einzig das ehemalige Quartier lässt sich im Ansatz noch genauso erkennen, wie ich es als Kind, Teenager und junger Erwachsener wahrgenommen habe und weckte zahlreiche Erinnerungen:
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Das ist interessant. Wenn ich an meinen Geburtsort zurückkomme, dann stelle ich immer wieder fest, dass ich keinerlei Beziehung mehr zu ihm habe. Es gibt Erinnerungen, ja, aber keine Bindung.
AntwortenLöschenEs war eine Reise in die Vergangenheit. Bis auf das Grab meines Vaters habe ich heute auch keinen echten Bezug mehr. Das Dorf (damals 4’000 Einw.) hat sich über all die Jahre stark verändert und ist enorm gewachsen. Viele Grünflächen und ehemalige Landwirtschaftszonen sind grossen Überbauungen gewichen. Wo ich früher auf grünen Wiesen spielen konnte, stehen heute mehrgeschossige Häuser mit parkähnlichen Anlagen. Einzig der alte Dorfkern ist mehr oder weniger unverändert geblieben, sogar die alte Käserei steht noch. Es war interessant, ein paar Schritte zu gehen und sich das ehemalige Zuhause anzuschauen und mal kurz inne zu halten.
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