Mittwoch, 4. November 2020

Angst verhindert nicht den Tod, sie verhindert das Leben!

Täglich sterben tausende Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes mellitus oder grippalen Infekten, an Alkoholismus, an unfallbedingten Verletzungen, an Drogen, Selbstmord, Depression, Gewaltverbrechen, Hunger und Durst. Doch ausgerechnet am Corona-Virus darf niemand sterben.

Das muss – im wahrsten Sinne des Wortes – um jeden Preis verhindert werden. Logischer- und konsequenterweise müsste die Regierung angesichts der vielen Verkehrstoten das Autofahren verbieten. Sie müsste viele Sportarten verbieten. Zigaretten, Lebensmittel mit Zuckerzusatz, Alkohol, Schlaftabletten und vieles mehr.

Der Umgang mit dem Tod war früher anders als heute. Früher war der Tod in das Leben integriert. Dies war in der jüngeren Vergangenheit jedoch nicht mehr der Fall. Doch auf einmal ist der Tod wieder allgegenwärtig. Mit erschütternden Bildern und schockierenden Zahlen wird er tagtäglich an uns herangetragen. Damals wie heute können wir nicht umgehen. Wir isolieren uns, verschanzen uns hinter Masken, verdächtigen jeden, der uns begegnet, denn er könnte den unsichtbaren Tod zu uns bringen. Kinder stellen eine Gefahr dar, alte Menschen werden isoliert, bis sie sterben.

Nicht mehr richtig leben, um nicht sterben zu müssen. Um dieser Angst, der Konfrontation mit dem Thema Tod scheinbar entrinnen zu können, lassen wir vieles über uns ergehen. Die Zerstörung unserer Existenzgrundlage, der Verzicht auf frische Luft und auf Sport, Verzicht auf Kontakt mit Freunden und Familie. Wir engagieren uns mittlerweile dafür, nicht mehr zu leben, damit wir nicht sterben müssen.

Unsere Regierung ist dann gut, wenn sie jedes Mittel anwendet, damit niemand an Corona stirbt. Doch Sterben gehört zum Leben. Das war schon immer so. An alle Todesursachen haben wir uns gewöhnt. Sie berühren uns nicht mehr oder sie sind weit weg. 

Doch warum darf gerade an Corona niemand sterben? Warum wird in den Medien pausenlos Angst davor geschürt? Wer Angst hat, denkt nicht rational, verlässt sich nicht mehr auf seinen gesunden Menschenverstand. Angst verhindert nicht den Tod, sie verhindert das Leben!

«Unerhört!» ist ein einseitiger Film gegen die Panikmache und stellt kritische Fragen.



Freitag, 13. Juli 2018

So verschafft man sich Gehör

Ferienzeit ist Reisezeit. Und manchmal auch Stress pur, so wie bei Luca Grütter, der sich nach ein paar unschönen Erlebnissen vertrauensvoll an Swiss International Air Lines wendet. Via Social Media, da alle anderen Kommunikationskanäle grandios versagt haben.

Meines Erachtens kann man sich nicht kreativer Gehör verschaffen! Und wenn es nach mir ginge, würde ich ihm eine SWISS Miles & More Platinum Karte offerieren. Bis ans Ende seiner Tage.



Montag, 18. Juni 2018

Savoir-vivre

Bei einem Glas Rosé schwelge ich in Erinnerungen an den Urlaub 2014 an der Côte d'Azur und der kleinen Stadt Grasse im Département Alpes-Maritimes. Die Welthauptstadt des Parfüms und Handlungsort des Romans 'Das Parfum' von Patrick Süskind hat es mir im ersten Moment angetan, als ich mit meiner Frau einen spontanen Ausflug machte.

Miraval Côtes de Provence (bottled by Jolie-Pitt & Perrin) - ein leichter, erfrischender Rosé 

Grasse ist eine wundervolle Stadt. Bei einem Spaziergang durch die kleinen verwinkelten Gassen entdeckt man blühende Gärten, einladende Cafès, eine schlichte Kathedrale und zahlreiche Parfumfabriken wie Fragonard, Galimard oder Fleuron de Grasse. Gegen Mittag, noch besser in den Abendstunden, sollte man eine Flasche Wein ordern und sich und seine Gedanken an einem schönen Platz treiben lassen,... gefolgt von einem fantastischen Abendessen, wie man es an der Côte d'Azur beinahe überall finden kann.

"Savoire-vivre" wird auch diesen Sommer gross geschrieben. Gemeinsam mit der Familie meines Bruders haben wir an der Côte d'Azur ein charmantes Ferienhaus mit genügend Platz, Pool, Terrasse und freie Sicht auf Berge und Mittelmeer gemietet. In der näheren Umgebung locken interessante Ausflugsziele wie die Altstadt von Nizza, das Künstlerdorf Saint-Paul-de-Vence, der exklusive Boulevard de la Croisette in Cannes, die luxuriöse Halbinsel Cap d'Antibes oder eben das herrlich duftende Grasse.

Blühendes Lavendelfeld, ein olfaktorischer Genuss 

Ich erinnere mich zurück,... wie ich am Strand entland geschlendert bin,... rieche erneut den wundervollen Duft von Salz und Lavendel,... möchte ein Stück Käse hier, ein wenig Bayonne-Schinken dort und etwas Süsses am nächsten Marktstand probieren,... bei urchigen Geschäften inne halten,... in Galerien stöbern,... durch ruhige Gassen gehen und abends einen süffigen Wein trinken und zusehen, wie die Sonne im Mittelmeer versinkt.

Der Rosé hat in mir unendliches Fernweh geweckt und die Vorfreude angefacht, die uns diesen Sommer an der Côte d'Azur erwartet...!



Montag, 23. April 2018

Die Matte - Das schwarze Quartier

Meine jährlichen Besuche in der alten Heimat Bern kann ich mittlerweile an einer Hand abzählen. Umso schöner, wenn ich bei einem meiner wenigen Aufenthalten die Schönheit gewisser Ecken wiederentdecken und Neues erfahren kann. So wie letzten Samstag, als ich im Rahmen eines Geburtstags bei einem Rundgang durch den ältesten Stadtteil Berns teilnehmen und von einem Berner Original viel Spannendes erfahren durfte.

Die Matte oder das schwarze Quartier, wie dieser älteste Stadtteil Berns seit Napoleon genannt wird, ist eine eigene kleine Welt. Eine Welt mit vielen Pflastersteinen, engen Gassen, schmalen Häusern, urchigen Quartierläden, hübschen Restaurants und einer eigenen Geheimsprache - das "Matteänglisch" - welche bis heute noch gesprochen wird.

Wo einst Waren gehandelt wurden, der Geruch von Gerbereien in der Luft lag, Metzger schufteten und sich ehrenvolle Leute wie Giacomo Casanova in Badehäusern und Bordellen vergnügten, prägen heute primär Kunstschaffende, Grafiker und Werbebüros das Quartier. Geblieben ist ein unvergleichlicher Charme und zahlreiche Geschichten über einen besonderen Stadtteil im Herzen von Bern.

Bunt und lebensfroh, so präsentiert sich die Matte

Unter der Schifflaube

Kleingewerbe in der Matte
Restaurants, Quartierbeizen und schattige Plätze laden zum Verweilen ein

Nydeggtreppe mit 157 Stufen

In der Fabrique de Chocolat hat Rudolf Lindt (1855-1906) den "Chocolat fin" erfunden

Unter der Nydeggbrücke mit Blick auf den Berner Rosengarten

Beim Matteschulhaus mit Blick auf die Oberstadt

Hinweistafel beim Matteschulhaus

Die Aare in Bern

Restaurant zum Zähringer - So nah beim Zentrum und so schön weit weg vom Alltag
Beim Wasserwerk und der Berner Rialto-Brücke

Auch bekannte Maler mussten die Schulbank drücken

Montag, 16. April 2018

The Dolder Grand - Ankommen, ausruhen, geniessen

Vergangenen Freitag durfte ich Geburtstag feiern und wurde zur Feier des Tages von meiner Frau mit einem romantischen "Weekend for Two" im The Dolder Grand überrascht. Dieses 5-Sterne Luxushotel am Westhang des Adlisbergs verwöhnt seine Gäste mit perfektem Service, stilvoll eingerichteten Zimmern/Suiten, erstklassigen Restaurants (14/18 Gault-Millau Punkte, 2 Michelin-Sterne) und eine der exklusivsten Wellness-Anlagen der Schweiz. Alles in allem eine perfekte Geburtstagsüberraschung, die ich mit meiner Frau (ohne Kinder!) zelebrieren und geniessen durfte - nochmals vielen herzlichen Dank!!!

Doppelzimmer Deluxe im neuen Gebäudeflügel
Willkommens-Champagner zur Feier des Tages
Stilvolle Einrichtung im Doppelzimmer Deluxe und Balkon mit Südsicht
Wellnessoase im Zimmer 
Balkon mit Blick auf den Zürichsee und die Alpen
Eingang zum Dolder Grand Spa
Whirlpool mit Aussicht
Nach Ruhe und Erholung im erstklassigen Spa widmeten wir uns der Kulinarik und suchten den reservierten Tisch im Restaurant Saltz (14 Gault-Millau Punkte) auf. In gemütlichem Ambiente genossen wir anschliessend ein schnörkelloses 3-Gänge Menü und schlürften Bollinger Brut, bevor wir den Abend in der Dolder Grand Bar mit Live-Pianomusik und zahlreichen Cocktails ausklingen liessen.

The Dolder Grand by night
Vorspeise: Spinat-Kokosnuss Crèmesuppe mit Eden Garnele

Hauptgang: Ibérico de Bellota Bäckchen mit Coco Bohnen, Beluga Linsen und Pommery Senf

Schokoladen-Haselnuss-Kaffee Barren mit Baileys Eis
Kunst in der Lobby
Vesper in der Dolder Grand Bar

Montag, 5. Februar 2018

Japanese Cotton Cheesecake

Schon öfters bin ich bei Instagram über den Japanese Cotton Cheesecake von Uncle Rikuro aus Osaka gestolpert und jedes Mal hat mich dieses fluffige, leichte und souffleartige Gebäck aus Fernost fasziniert.



Grund genug, im Internet nach dem Rezept zu suchen. Bei Bake to the roots wurde ich rasch fündig, wobei dies meines Erachtens nicht das Originalrezept sein kann. Für einen weiteren Versuch tendiere ich in Richtung von The Bonding Tool oder SugaryWinzy, welche beide weniger Frischkäse einsetzen und auf Cream of Tartar (Weinstein, z.B. Alnatura Backpulver Reinweinstein) und Corn starch (Speisestärke, z.B. Maizena) setzen, was die Triebkraft und Luftigkeit des Gebäcks zusätzlich optimieren wird.

Zutaten
400 g Frischkäse (Philadelphia Doppelrahm)
50 g Zucker
60 g weiche Butter
6 Eier (L), getrennt
200 g Vollrahm, Zimmertemperatur
2 TL Zitronensaft und etwas Zeste
80 g Weissmehl (Type 405)
100 g Zucker
Puderzucker zum Bestäuben

Backutensilien
Handrührgerät oder Küchenmaschine
24 cm Springform
Backpapier
Alufolie
Tiefes Backblech

Zubereitung
Backofen auf 160°C (Umluft) vorheizen. Eine 24 cm Springform einfetten, mit Backpapier auslegen (das Backpapier sollte mindestens 5 cm über den Rand der Form hinausragen) und in 3-4 Lagen Alufolie einwickeln (die Springform kommt später in ein tiefes Backblech, das mit kochendem Wasser gefüllt ist).



Eier trennen. In einer grossen Schüssel den Frischkäse mit 50 g Zucker bei mittlerer Geschwindigkeit verrühren, bis sich alles gut verbunden hat. Die weiche Butter in kleinen Stücken zugeben und gut unterrühren. Eigelb, Vollrahm, Zitronensaft sowie Zeste beigeben und alles zu einer glatten Masse rühren. Mehl in die Schüssel sieben und gut verrühren.

In einer zweiten (fettfreien) Schüssel das Eiweiss bei mittlerer Geschwindigkeit locker aufschlagen. Geschwindigkeit erhöhen und 100 g Zucker langsam beifügen. Auf höchster Stufe für etwa 3-4 Minuten aufschlagen, bis eine dicke, glänzende Baisermasse entsteht. Etwa 1/3 davon abnehmen und vorsichtig unter die Frischkäsemasse rühren, dann die restliche Baisermasse sehr vorsichtig unterheben – es sollte möglichst wenig Volumen verloren gehen. In die vorbereitete Springform füllen und die Oberfläche glatt streichen. Damit Luftblasen entweichen können, die Springform ein bis zwei Mal auf die Arbeitsfläche fallen lassen.



Die Springform in ein tiefes Backblech (oder Backform) stellen und +/- 2,5 cm kochendes Wasser einfüllen. Blech in der Mitte des Backofens platzieren und für etwa 55 Minuten bei 160°C backen. Danach die Temperatur auf 150°C reduzieren und weitere 30 Minuten backen. Backofen ausschalten und den Kuchen für weitere 15 Minuten bei geschlossener Türe stehen lassen. Die Ofentüre dann einen Spalt weit öffnen und weitere 15-20 Minuten warten, danach kann der Cotton Cheesecake herausgenommen und auf einem Kuchengitter in der Form komplett abgekühlt werden.



Vor dem Servieren vorsichtig aus der Form lösen, mit Puderzucker bestäuben und geniessen.



Mittwoch, 17. Januar 2018

Der Schrei

Es war kurz vor Mitternacht, als uns ein Schrei aus der Einschlafphase riss.
Der Schrei ging durch Mark und Bein, war extrem laut und voller Angst.
Es war der Schrei unseres Sohnes!

Wir schracken auf, schauten uns an und standen fünf Sekunden später am Babybett.
Was war passiert?!?

Trotz gedämpften Licht konnten wir sehen, dass seine Augen angsterfüllt waren.
Dicke Tränen kullerten seine Wangen runter, die Lippen zitterten bei jedem Schrei.
Was war passiert?!?

Levi schaute uns an und wurde immer lauter.
Zureden – Fehlanzeige!
Schnuller – Fehlanzeige!
Plüschelefant – Fehlanzeige!
Streicheln – Fehlanzeige!
In den Arm nehmen – schlimmer!
Sanftes hin und her wiegen – viel schlimmer!
Aus dem Zimmer gehen – noch viel schlimmer!

Nach 10 Minuten war der Spuk vorbei.
Levi schlief tief und fest, als wäre nichts gewesen.
Wir waren ratlos, verwirrt und verunsichert, an Schlaf war kaum zu denken.

Kinderärzte nennen dieses Phänomen Pavor nocturnus (Nachtschreck).
Er kann wenige Stunden nach dem Einschlafen des Kindes auftreten.
Mit herzzerreissendem Aufschreien, verwirrtem Blick, unbändigen Bewegungen,
Herzrasen, Schweissausbruch und resistent gegen jegliche Beruhigungsversuche.

Kinder, die einen Nachtschreck erleben, verharren zwischen zwei Schlafphasen.
Der Körper ist wach, das Bewusstsein noch nicht.
Vorbeugen kann man dem Nachtschreck nur bedingt.
Regelmässiger Schlafrhythmus, wenig Aufregung vor dem Einschlafen und ein kühles Schlafzimmer sollen helfen.

Willkommen im Leben!